Das Lager- und Kontorhaus wurde zwischen 1905 und 1908 errichtet. Hinter der schmucken Jugendstilfassade verbirgt sich ein nüchternes Lagerhaus, das damals nach neuesten Baumethoden errichtet wurde. Ein Skelett aus Stahlbeton bildet den Kern des Hauses. So entstanden große Lagerflächen, die durch keine tragenden Zwischenwände getrennt wurden und je nach Platzbedarf eingeteilt werden konnten.
Die Etagen waren durch zwei Aufzüge mit der Zugtrasse im Tiefgeschoss verbunden waren. Ein Teil der Flächen wurde für Verwaltungszwecke genutzt. Über den Vordereingang, rechts, gelangten die Mitglieder zur genossenschaftseigenen Sparkasse, im Volksmund die „Arbeiterbank“, auf der ersten Etage. Die Spareinlagen der Mitglieder ermöglichten der Genossenschaft die Expansion. Über der Sparkasse lag der Versammlungssaal, der von außen an den schön gearbeiteten dreigliedrigen Fenstern zu erkennen ist. 1913 war die Genossenschaft so groß, dass ein „Sekretariat“ eingerichtet wurde. Hier wurden Dienstleistungen erbracht wie die genossenschaftliche Sterbekasse, die von den Gewerkschaften und dem Genossenschaftsverband gegründete Versicherung "Volksfürsorge".