Am Tag der Befreiung Wuppertals durch amerikanische Soldaten wurde ein Teil der Geschäftsleitung von KOMA wegen nationalsozialistischer Verstrickung von alliierten Soldaten verhaftet. Sozialdemokraten, Kommunisten und „Bürgerliche“ bildeten einen „antifaschistischen Ausschuss“, zu dessen wichtigsten Aufgaben die Sicherung der Lebensmittelversorgung und die Fahndung nach untergetauchten Nazi-Verantwortlichen gehörten.
Die enorm wichtige Arbeit an der Lebensmittelzentrale wurde für einige Wochen von KOMA-Mitarbeitern und dem „Antifa-Ausschuss“ gewährleistet. Wie sensibel diese Aufgabe war, zeigte die Befürchtung der Antifaschisten, dass die alten Nazis die Lebensmittelversorgung sabotieren und so die Bevölkerung gegen die Besatzungsmacht aufbringen wollten. So sicherten zunächst bewaffnete „Antifa-Leute“ die Zentrale. Später bezog eine Wachmannschaft von alliierten Soldaten das Pförtnerhaus und schützte die Lebensmittellager vor eventuellen Plünderern.
Die Mitarbeiter von KOMA erhielten wegen des Firmenzutritts eigens von den Militärbehörden ausgestellte Ausweise. In den folgenden Jahren grassierte der Hunger und der „Schwarzmarkt“ mit Lebensmitteln, auch im Umfeld der Lebensmittelzentrale an der Münzstraße blühte er auf. Die Lebensmittelpreise auf diesem Markt erreichten schwindelnde Höhen. Ein Pfund Fett etwa koste 400 Mark und ein Pfund Kaffe bis zu 800 Mark. Lebensmittelkarten wurden von professionellen Banden gestohlen oder gefälscht. Im Winter 1947 sanken die zugeteilten Lebensmittelrationen in Wuppertal auf nur 650 Kilokalorien, ca. ein Fünftel dessen, was ein Mensch zum Leben benötigt.
In mehreren deutschen Großstädten, vor allem im Ruhrgebiet, kam es zu Massendemonstrationen, die sich gegen die schlechte Versorgungslage und gegen Schieber, Wucherer und Schwarzmarkthändler richtete.