Unsere Ziele

Der 1.Weltkrieg und die Republik

Der erste Weltkrieg stellte für die Genossenschaft wie für die gesamte deutsche und internationale Arbeiterbewegung eine Zäsur dar. Trotz der offiziellen Proklamationen konnten oder wollten die international verbundenen Arbeiterparteien den Krieg nicht verhindern. Die deutschen Sozialdemokarten stimmten auf Drängen des rechten Parteiflügels sogar den Kriegskrediten des Kaisers zu. Doch so wurden die bisher als „vaterlandslose Gesellen“ verunglimpften Sozialdemokraten und auch die in ihrer politischen Nähe operierenden Konsumgenossenschaften erstmals staatlich anerkannt und, wie in Wuppertal, in das kommunale Machtgefüge integriert.

Zunächst stellte der Krieg die Genossenschaft „Vorwärts“ auf eine harte Probe. Fuhrwerke, Pferde und zwei der drei LKW wurden für das Militär requiriert. Da die Genossenschaft die Preissteigerung der Einzelhändler bei der Verknappung der Lebensmittel nicht mitmachte, erhielt sie weiteren Zustrom an Mitgliedern. Zeitweise wurden keine Mitglieder mehr aufgenommen.

Bei der Einführung der Lebensmittelkarten trugen sich 27 % der Barmer Bewohner in die Kundenlisten der Konsumgenossenschaft ein. Zeitweise wurden mehr als 50000 Brote täglich produziert und bis zu 1140 Zentner Mehl verarbeitet. Der monumentale Bau der neuen Bäckerei gehört wohl zu den wenigen großen Bauwerken, die in den Jahren des Krieges in Barmen fertig gestellt wurden, und kann als bauliches Zeugnis für Integration in den kaiserlichen Staat betrachtet werden.

Die Karriere des bisherigen Geschäftsführers von „Vorwärts“, Carl Eberle, zu einem wichtigen Kommunal- und Landespolitiker, verweist auf den Bedeutungs- und Machtzuwachs der Arbeiterbewegung und des Genossenschaftswesens.